Alterswohnungen Im Weingarten
Bahnweg 6 und 8, Rüschlikon ZH
LÄRMSITUATION
Bahnlärm einseitig
TYPOLOGIE
Wer im Zug sitzend an den zwei Wohnhäusern Im Weingarten in Rüschlikon vorbeifährt, kann einen Blick auf die langen Laubengänge aus Beton und Holz erhaschen. Hält man sich hingegen auf einem der Laubengänge direkt über den Gleisen auf, ist bei der Zugdurchfahrt ein kurzes Rauschen und Pfeifen zu hören. Ansonsten sind es die Geräusche von der weiter unten gelegenen Strasse, die hier heraufdringen.
Die markanten Laubengänge sorgen mit ihren geschlossenen Brüstungen und den mit Holzwolle verkleideten Untersichten dafür, dass der Lärmgrenzwert an der Fassade eingehalten wird. Zugleich erschliessen sie die Wohnungen. Kleine Nischen bilden halbprivate Zonen vor den Eingängen. Den Auftakt macht im Inneren jeweils der Koch- und Essbereich. Hier blinzelt morgens die Sonne rein und der Blick gleitet durch das Küchenfenster über den Laubengang hinweg auf den Zürichsee. Der Raum geht in den Wohnbereich über und findet seinen Abschluss in der Loggia. Dieser private Aussenbereich ist zum Hang und zur Abendsonne hin ausgerichtet. Die klassische, zweiseitige Orientierung der Wohnungen macht die unterschiedlichen Qualitäten der beiden Gebäudeseiten erlebbar. Entlang der ruhigen Westfassade erstreckt sich ein terrassierter Garten, zu dem sämtliche Schlafzimmer orientiert sind. Innen wie aussen kontrastieren Elemente aus Eichenholz mit dem Beton und dem grauen Mauerwerk und verleihen den Wohnungen eine warme Atmosphäre.
Auch die Laubengänge weisen einen wohnlichen Charakter auf. Hier begegnen sich die Bewohnerinnen und Bewohner auf dem Weg zu ihren Wohnungen. Dank den Nischen gibt es Platz, um kurz stehenzubleiben und einen Schwatz abzuhalten. Holzbänkchen laden dazu ein, dort zu verweilen. Im Erdgeschoss schliessen eine Reihe von Pergolen sowie eine hüfthohe Mauer den Aussenraum ab. Einerseits schützt die Mauer vor dem Bahnlärm, andererseits wirkt sie raumbildend und die begrünten Pergolen schaffen einen Filter zwischen den vorbeifahrenden Zügen und den Wohnungen.
Architektur
Pablo Horváth, Chur
Bauherrschaft
Stiftung Wohnungsbau Rüschlikon
Bauphysiker
Kuster + Partner AG, Chur
Ingenieurbüro Andreas Suter, Thalwil
(Lärmschutz bis Bauprojekt)
Raumprogramm
21 Wohnungen mit 2.5 bis 3.5 Zimmern
Planungsprozess
2014 Projektwettbewerb
2016 Baubewilligung
(lärmschutzrechtliche Ausnahme)
2019 Bezug
Lärmempfindlichkeitsstufe
ES II
Relevante Grenzwerte
60 dB (A) Tag, 50 dB (A) Nacht