Studierendenwohnhaus Rosengarten
Bucheggstrasse 4-12, Zürich ZH
LÄRMSITUATION
Strassenlärm
einseitig
TYPOLOGIE
Ihr Name steht nicht für eine idyllische Wohngegend, sondern für ein ungelöstes Verkehrsproblem: Die Zürcher Rosengartenstrasse ist eine der meist befahrenen Strassen der Schweiz. Auf ihr rollt ein schier endloser Verkehrsstrom, der das Quartier Zürich-Wipkingen entzweit. Am oberen Abschnitt, wo die Strasse abzweigt und in die Bucheggstrasse übergeht, gab es während vieler Jahre eine verwahrloste Grünfläche und ein längst stillgelegtes Wasserreservoir.
Architektur
Atelier Scheidegger Keller, Zürich
Bauherrschaft
Stiftung für Studentisches Wohnen Zürich SSWZ
Grün Stadt Zürich
Bauphysiker
Bakus Bauphysik & Akustik GmbH
Raumprogramm
18 Wohnungen für 130 Studierende, Kinderkrippe, Kindergarten und Kinderbetreuung, Gewerbe
Planungsprozess
2014 Projektwettbewerb
2017 Baubewilligung (keine lärmschutzrechtliche Ausnahme)
2020 Bezug
Lärmempfindlichkeitsstufe
ES III
Relevante Grenzwerte
60 dB (A) Tag, 50 dB (A) Nacht (Planungswerte, ausnahmsweise direkt im Bauprojekt gesichert)
Weitere Informationen
Heute steht an dieser Stelle ein markantes Wohnhaus für Studierende. Die lange Backsteinfassade folgt dem Radius der Strasse und unterstreicht deren Dynamik. Mit seinen grossen Fenstern und den grünen Vorgärten zeigt das Haus keine Scheu vor der Verkehrsachse. Die hohen Fenster gehören zu den doppelgeschossigen Wohnzimmern, dem Herzstück jeder Wohnung. Sieben bis acht Studierende einer Wohngemeinschaft teilen sich jeweils diese Halle. Rückzug finden sie in ihren Zimmern, die sich über zwei Geschosse verteilt auf der lärmabgewandten Seite befinden. Dabei gibt es zwei Ausnahmen: Über der Küche sowie über dem Treppenhaus gibt es jeweils ein Zimmer, das an die Strassenfassade grenzt. Während das erste über die Loggia gelüftet wird, verfügt das zweite über ein Dachfenster zur ruhigen Seite. Dicke Türen und schwere Backsteine sorgen dafür, dass auch der wohnungsinterne Lärm vor den privaten Räumen Halt macht. Nebst der Halle verfügen die Wohnungen jeweils über einen weiteren Gemeinschaftsraum: die ebenfalls doppelgeschossige Loggia. Hier begegnen sich die Studierenden zweier benachbarter Wohnungen, die sich diesen Aussenraum teilen. Nebst den grossen Öffnungen der Loggien sind es die hohen Kamine der Feuerstellen, welche die Fassade zum Quartier hin prägen.
Während das Gebäude auf der einen Seite nahe an der Strasse steht, grenzt es auf der anderen Seite unmittelbar an den neu geschaffenen Quartierpark. Dank dem kompakten Baukörper ist dort nicht nur Ruhe eingekehrt, es blieb auch genügend Raum für eine weite Blumenwiese und einen Spielplatz – ein Ort, der die Quartierbevölkerung nach draussen lockt.
© Atelier Scheidegger Keller